Objektive - Mein Altglas


Als Altglas bezeichnet man etwas abfällig Objektive aus der Zeit der Analogfotografie im vergangenen Jahrhundert. Die Vorteile dieser Objektive liegen in der oft hervorragenden Qualität, dem günstigen Preis und des oft markanten Looks der Aufnahmen. Der Nachteil, sofern man es überhaupt als Nachteil sehen kann, liegt in der total  manuellen Bedienung. Vor allem deshalb, weil der bewährte Schnittbildindikator, welcher in den alten Kameras verbaut waren, in den moderne digitalen Kameras nicht möglich ist. Scharfstellen wird damit zur Herausforderung und viele Digitalkameras können, wenn überhaupt, mit diesen Objektiven auch nur mit manueller Belichtung (Stellung M) genutzt werden. Also "back to the roots"!

 

 

Es begann mit einem Meyer-Görlitz Trioplan 50 mm f 2,9, einem ostdeutschen Objektiv aus den 50er-Jahren, welches für sein außergewöhnliches Bokeh bekannt ist. Damit war ich angefixt, da ich feststellen konnte, dass man mit diesem Objektiv nach einer kurzen Eingewöhnung eigentlich tolle Fotos machen kann. 

 

Ich fing dann an, alte Objektive zu sammeln, da ich auch feststellte, dass diese zum Teil von großartiger Qualität sind, für die man heute zum Teil vierstellige Eurobeträge hinlegen müsste. Zur Zeit habe ich insgesamt um die 120 Objektive, mit denen ich auch laufend fotografiere.

 

Vorerst gab es das Problem, die Objektive mit meinen Nikon-DSLRs zu nutzen, denn die Adapter ließen aufgrund des Auflagemaßes nur bestimmte Schärfebereich zu, vor allem war ein Scharfstellen auf Unendlich bei den meisten Objektiven nicht möglich. Dies schränkte den Anwendungsbereich natürlich sehr ein.

 

Daraufhin legte ich mir einige gebrauchte Pentax-DSLRs zu, die relativ einfach auf M42-Gewinde umzurüsten sind. Diese Kameras sind einfach super, sogar die einfachsten sind bereits voll abgedichtet, Fokus-Peaking und automatische Belichtung funktionieren bestens. Mit diesen Kameras (Pentax K-r und Pentax K30) habe ich sehr viele Fotos gemacht. Die K30 habe ich vorwiegend auf meinen Fotosnaiper-Umbau (TAIR 300/4,5 auf Pistolengriff mit Schulterstütze) verwendet. 

 

Der Quantensprung erfolgte dann mit dem lange überlegten Kauf einer Sony A7III Vollformatkamera, an die man fast alles, was an Objektiven am Markt ist und war, montieren kann. Hier fotografiere ich sehr viel mit Minoltaobjektiven, welche gerade im Hinblick auf Vollformat ein unschlagbares Preis-Leistungsverhältnis haben, sofern man mit dem manuellen Fokussieren zurecht kommt. In sehr vielen Aufnahmesituationen ist manuelles Fokussieren aber bestimmt kein Nachteil.

 

Ich werde einige dieser Objektive im Folgenden vorstellen und natürlich auch Beispielfotos zu zeigen. 

 

 

Über Kommentare und Diskussionsbeiträge würde ich mich sehr freuen!